1. Tag (Mo., 24.03.2025): Flug Frankfurt – Catania, Transfer nach Linguaglossa
Mittags Flug von Frankfurt nach Catania. Am Flughafen von Catania werden wir herzlich von unserem heimischen Orchideen-Spezialisten Antoine Giardina empfangen, der uns während der gesamten Reise begleiten wird. Fahrt zu unserer ersten Unterkunft in Linguaglossa am Fuße des Ätna. Beim Abendessen im Hotel erstes Briefing zum weiteren Reiseverlauf. (A)
Zwei Übernachtungen in Linguaglossa.
2. Tag (Di., 25.03.2025): Ausflug Rocella Valdemone & Alcantara-Schlucht
Unsere erste Exkursion führt uns zu den äußerst orchideenreichen Standorten des „Parco di Rocca Za Draga“ bei Roccella Valdemone. Hier gedeiht auch das endemische Federgras Stipa valdemonensis.
Am Nachmittag geht es zur spektakulären, bis zu 20 m tiefen Alcantara-Schlucht, die vor Tausenden von Jahren durch einen Ausbruch des Ätna entstand. Eine dem Lavastrom in Richtung Meer folgende Wassermenge bahnte sich ihren Weg durch das Lavagestein, so dass die schwarzen Basaltwände wunderbare Prismen-Formen annahmen. Diese Gesteinsformationen bilden die außergewöhnliche Schönheit der Schlucht. Orchideensuche rund um die Alcantara-Schlucht. (F, A)
3. Tag (Mi., 26.03.2025): Linguaglossa – Ätna – Führung zum Sartorius-Krater – Modica
Die Region um den Ätna ist äußerst fruchtbar. Bereits im Bereich der Zufahrtstraße erwarten uns schöne Orchideenvorkommen mit Orchis brancifortii, Himantoglossum robertiana, Ophrys garganica und Dactylorhiza romana. An den Hängen des Ätna mit seinen unterschiedlichsten Vegetationszonen gedeihen bis auf etwa 800 m Höhe Weizen, Zitrusfrüchte, Oliven, Feigen und Weintrauben. Es folgen große Waldgebiete mit Eiche, Kastanie, Buche, Kiefer und in höheren Regionen auch Pinie. Ab etwa 2.000 m Höhe geht die Vegetation in Buschwerk und Sträucher über. Hier ist der Ätna-Ginster (Genista aetnensis) anzutreffen. Es folgt eine Zone mit Flechten und Moosen, die höchsten Regionen um den Gipfel sind vegetationslos und meist schneebedeckt. Nach einem Mittagspicknick fahren wir mit dem Bus durch typische Bergdörfer bis zum Eingang des Wanderpfads zum Sartorius-Krater. Wir bewegen uns zwischen 1.600 und 1.700 m inmitten einer Landschaft aus schwarzen Lavafeldern, übersät mit Astragalus siculus und durchqueren einen Wald aus endemischer Ätna-Birke (Betula aetnensis). Ein vulkanologischer Guide führt uns bis zum Sartorius-Gebirge und zur „Grotta dei Ladroni“, einer faszinierenden Lavastrom-Höhle. (F, A)
Zwei Übernachtungen im Raum Modica.
4. Tag (Do., 27.03.2025): Ausflug Monte Lauro, Nekropolen von Pantalica & Valle dell'Anapo
Den heutigen Tag widmen wir ganz der Orchideensuche! Fahrt in das 800 m hoch gelegene „Riserva Naturale Pantalica“ in den Monti Iblei. Wilde Orchideen verleihen dem Naturschutzgebiet ein buntes Farbenkleid. Orchideensuche am Monte Lauro und Besichtigung der bronzezeitlichen Nekropolen von Pantalica (UNESCO-Weltkulturerbe) mit ersten Chancen auf Ophrys biancae. Diese größte Gräbergruppe Siziliens mit etwa 5.000 Felsenkammern lässt auf eine alte Siedlung der Sikuler aus der Zeit zwischen dem 13. und 8. Jh. v. Chr. schließen. Dann widmen wir uns ganz dem orchideenreichen Valle dell‘Anapo. Längere Wanderung durch das Tal mit mehreren Stopps unter anderem am Monte Grosso. In den vergangenen Jahren entdeckten wir Ophrys bertolonii, O. incubacea, O. lacaitae, O. speculum, O. tenthredinifera, Anacamptis papilionacea, Serapias vomeracea und weitere Pflanzenarten wie das strauchige Brandkraut (Phlomis fruticosa) und Hermesfinger (Hermodactylus tuberosus). (F, A)
5. Tag (Fr., 28.03.2025): Modica – „Pino d’Aleppo“ – Passo di Pantanelle – Monte della Ganzaria – Enna Bassa
Auf dem heutigen Weg in die Monti Erei unternehmen wir zunächst einen Abstecher in das Riserva Naturale Orientata „Pino d’Aleppo“, um neben vielen Orchideen auch die sehr seltene Traubenhyazinthen Muscari gussonei zu entdecken. Wir fahren weiter die Südküste Siziliens entlang und halten am RAMSAR-Schutzgebiet Biviere di Gela für ein Mittagspicknick. Hier bestehen interessante Vogelbeobachtungsmöglichkeiten und Weißer Ginster (Retama raetam) schmückt das Bild. Weiter geht es über den „Passo di Pantanelle“ mit guten Chancen, die endemische Ophrys oxyrrhynchos anzutreffen, und vorbei an den Serra Galera mit Astragalus caprinus ssp. huetii bis in das bergige Hinterland. Am Monte della Ganzaria unternehmen wir einen Spaziergang entlang der Straße mit reichen Orchideenvorkommen. Dieser Tag bietet zahlreiche weitere Raritäten wie Himantoglossum robertiana, Ophrys bertolonii, Ophrys lupercalis, Ophrys lutea, mit viel Glück Ophrys calliantha, Orchis anthropophora, Orchis italica und Anacamptis collina, Serapias bergonii, Serapias orientalis ssp. siciliensis, Serapias parviflora. Am frühen Abend erreichen wir Enna Bassa. (F, A)
Drei Übernachtungen bei Enna Bassa.
6. Tag (Sa., 29.03.2025): Ausflug Villa Romana del Casale & Maccalube di Terrapelata
Vormittags spazieren wir durch das idyllische, etwa 700 m hoch gelegene Piazza Armerina und erhalten eine Führung durch die „Villa Romana del Casale“. Faszinierende figurale Bodenmosaike aus dem 4. Jh. n. Chr. erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 3.500 m² und lassen nordafrikanische Einflüsse erkennen. Am Nachmittag widmen wir uns den sogenannten „Vulkanhügeln“ im Gebiet von Maccalube di Terrapelata mit zahlreichen Orchideen in der Umgebung der noch aktiven Schlammvulkane. Zurück in Enna Bassa unternehmen wir einen Spaziergang auf dem Hügel vor dem Hotel, der besonders reich an Orchideen ist. (F, A)
7. Tag (So., 30.03.2025): Ausflug „Tal der Tempel“ bei Agrigent & Fossilien-Suche
Heute geht es auf den Spuren der Vergangenheit nach Agrigent. Am Vormittag erleben wir während einer exklusiven Führung durch das „Valle dei Templi“ die beeindruckenden, gut erhaltenen Tempelbauten aus griechischer und römischer Epoche. Nach einem Mittagessen am Ausgang des Tals steuern wir ein Gebiet an, das für seine Fossilien-Funde bekannt ist. Wir werden nach Millionen Jahre alten Beweisen suchen, dass Sizilien einst vom Meer überflutet war. (F, A)
8. Tag (Mo., 31.03.2025): Enna Bassa – Naturschutzgebiet Madonie – Cefalù – Trabia
Während unserer Fahrt an die Nordküste Siziliens botanisieren wir im „Parco delle Madonie“. Wir starten in Blufi, um den „Tulpenhügel“ in voller Blüte zu erleben, und reisen dann über Isnello, Gratteri und Gibilmanna weiter. Mit mehreren Stopps durchqueren wir ein Gebiet, das reich an Orchideen und anderen seltenen Arten wie der Korallen-Pfingstrose (Paeonia mascula) ist. Wir hoffen auf weitere Raritäten wie Dactylorhica romana ssp. markusii, Limodorum abortivum, Neotinea maculata und Orchis provincialis. Am späten Nachmittag führt uns Antoine Giardina durch seine Heimatstadt Cefalù. Die eindrucksvolle, im arabisch-normannischen Stil errichtete Kathedrale aus dem 12. Jh. zählt zusammen mit dem Dom von Monreale zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es besteht die Möglichkeit zu einen kleinen Spaziergang auf eigene Faust. Am Abend Ankunft in unserer letzten Unterkunft dieser Reise. (F, A)
Fünf Übernachtungen bei Trabia.
9. Tag (Di., 01.04.2025): Ausflug Nebrodi-Tannen bei Quacella & Castelbuono
Ausflug ins Herz der Madonie mit einem Spaziergang zur seltenen Nebrodi-Tanne (Abies nebrodensis) und Erkundung des Quacella-Plateaus, einem Hotspot der sizilianischen Flora. Mittagspicknick bei Quacella. Weiterfahrt nach Castelbuono mit Besuch und Führung durch das „Museo Naturalistico Minà Palumbo“. (F, A)
10. Tag (Mi., 02.04.2025): Ausflug Normannen-Dom von Monreale & Botanischer Garten in Palermo
In Monreale erwartet uns bereits ein örtlicher Guide, der uns durch den berühmten Dom mit seinem wunderschönen Kreuzgang führt: Ein Juwel mittelalterlicher Baukunst, der normannische, arabische und byzantinische Stilelemente miteinander vereint und mit wunderschönen byzantinischen Mosaiken ausgestattet ist. Anschließend geht es nach Palermo. Wir genießen einem Spaziergang durch die historische Altstadt, über den Ballarò-Markt und besuchen die Kathedrale. Am Nachmittag Führung durch den Botanischen Garten in Palermo mit Riesenbambus, Palmen, Oleander, Hibiskus, Tamarisken und einer Kapokbaum-Allee. 1795 wurde die im neoklassizistischen Stil erbaute Anlage eröffnet und im Laufe der Zeit auf eine Fläche von etwa 1.300 m² erweitert. 1845 wurde der Ficus macrophylla, heute Wahrzeichen des Gartens, aus Australien eingeführt. (F, A)
11. Tag (Do., 03.04.2025): Ausflug Salinen von Trapani & Erice
Das „Riserva Naturale Saline di Trapani“ beherbergt viele endemische Pflanzenarten, die sich an die Salzkonzentration der Salinenfelder und Salzmarschen angepasst haben. So beispielsweise der seltene Malteserschwamm (Cymomorium coccineum), ein Vollschmarotzer, der an den Wurzeln von Salzsträuchern und Küstenpflanzen parasitiert, sowie die Meeresstrand-Ringelblume (Calendula maritima). Die Salinen dienen ferner als letzter Rastplatz vieler Zugvögel vor ihrem Weiterflug nach Afrika. Anschließend Spaziergang durch das mittelalterliche Städtchen Erice, das auf dem ca. 750 m hohen Monte Erice thront und einen atemberaubenden Blick über das Meer bietet. Während unserer Rückfahrt nach Trabia unternehmen wir weitere Stopps an interessanten Stellen mit Orchideenvorkommen entlang der Küste. (F, A)
12. Tag (Fr., 04.04.2025): Exkursion im „Bosco della Ficuzza“ & Monte Catalfano
Ganztagesexkursion im „Bosco della Ficuzza“ in den Bergen südlich von Palermo. Verschiedenste Lebensräume wie Felsen, Wald, Steppe, Grasland sowie natürliche und künstliche Wasserreservate lassen hier viele seltene Pflanzen gedeihen. Von den über 30 nachgewiesenen Orchideenarten der Region erhalten Ophrys pallida und Dactylorhiza markusii sowie seltene Pflanzen wie Tulipa sylvestris unsere besondere Aufmerksamkeit. Wahrzeichen dieses größten Waldes Siziliens ist der weithin sichtbare, etwa 1.600 m hohe Busambra-Felsen. Der Wald beheimatet viele Raubvögel wie Steinadler, Wanderfalke und Gabelweihe. Wir besuchen das Greifvogelschutzzentrum LIPU. Nach einem Mittagssnack auf einem Picknickplatz im Wald Aufbruch zum Monte Catalfano, um letztmals nach seltenen Pflanzen und Orchideen zu suchen. Zurück in Trabia lassen wir bei einem gemeinsamen Abschiedsabendessen die vielfältigen Eindrücke dieser Reise Revue passieren. (F, A)
13. Tag (Sa., 05.04.2025): Rückflug Palermo – Frankfurt
Nach einem gemütlichen Frühstück heißt es dann endgültig Abschied nehmen. Transfer zum Flughafen Palermo und Rückflug nach Deutschland. (F)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.