1. Tag (Mo., 30.06.2025): Flug Frankfurt – Sofia, Weiterfahrt nach Kosovo
Willkommen in den Rhodopen!
Am Flughafen von Sofia begrüßt uns unsere Reiseleiterin, die deutschsprachige bulgarische Botanikerin Mihaela Yordanova. Gemeinsamer Transfer in das mitten in den Rhodopen gelegene Dorf Kosovo. Unterbringung für eine Nacht in einem familiengeführten Gästehaus. Begrüßungsabendessen mit typischer bulgarischer Küche der Region. (A)
Eine Übernachtung in Kosovo.
2. Tag (Di., 01.07.2025): Kosovo – Trigrad
Felsenphänomen „Chudnite mostove“ und Rhodopen-Lilie
Eine Karstlandschaft mit zahlreichen Höhlen, tief eingeschnittenen Schluchten und auffälligen Felsformationen prägt die Region. Nach dem Frühstück erkunden wir zunächst das Felsenphänomen „Chudnite mostove“ – auch die „Wunderbrücken“ genannt – im Karsttal des Erkyupriya-Flusses. Hier erwarten uns einige seltene Pflanzenarten wie Rhodopen-Felsenteller (Haberlea rhodopensis), Alpenheilglöckchen (Cortusa matthioli), als Vertreterin der Glockenblumen Campanula velebitica bzw. bulgarica sowie Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens) und viele weitere. Wir werden heute und an allen kommenden Tagen für die Mittagspause mit Lunchpaketen versorgt. Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Süden in eine weitere landschaftlich reizvolle Gegend, in die Trigrad-Schlucht. Unterwegs kurze Stopps entlang der Route und am Dorf Progle. Eine der seltensten und schönsten Pflanzen der gesamten Reise wächst hier – die Rhodopen-Lilie (Lilium rhodopaeum). Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf Trigrad. Je nach Ankunftszeit suchen wir noch mögliche Orchideen-Standorte von Cephalanthera rubra und Gymnadenia conopsea auf. (F, M, A)
Zwei Übernachtungen in Trigrad.
3. Tag (Mi., 02.07.2025): Tagesexkursion in der Trigrad-Schlucht
Seltene und endemische Pflanzen
Heute verbringen wir den gesamten Tag in der Region der Trigrad-Schlucht. Der 7 km lange Gebirgseinschnitt mit 180 bis 350 m hohen Felswänden aus Marmorgestein ist beeindruckend. Wir erwarten viele seltene, einheimische und schöne europäische Pflanzenarten, wie etwa: Persische Steppen-Distel (Morina persica), Jacquin-Halskraut (Thrahelium rumelianum), Wollige Glockenblume (Campanula lanata), Rhodopen-Sandkraut (Arenaria rhodopaea), Rhodopen-Felsenteller (Haberlea rhodopensis), Rhodopen-Skabiose (Lomelosia rhodopensis), Bulgarische Braunwurz (Scrophularia bulgarica), Balkan-Frauenmantel (Alchemilla bulgarica), Türkenbund (Lilium martagon), Griechischer Bergtee (Sideritis scardica), Krustensteinbrech (Saxifraga sempervivum), Schein-Quendel (Micromeria dalmatica), Serbische Meerviole (Malcolmia serbica), das Blaugras Sesleria achtarovii, einige Glockenblumen-Arten wie Campanula glomerata, Campanula orphanidea und Campanula velebitica bzw. bulgarica, die Flockenblume Centaurea triumfettii, Schweizer Moosfarn (Selaginella helvetica), Felsen-Kugelschötchen (Kernera saxatilis), Zitronenblättrige Hasenglocke (Asyneuma limonifolium), Europäische Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), Französischen Tragant (Astragalus monspessulanus) und viele weitere. (F, M, A)
4. Tag (Do., 03.07.2025): Trigrad – Teshovo
Fahrt in das Pirin-Gebirge, Wanderung im Tal des Dospat-Flusses
Nach dem Frühstück brechen wir in das südliche Pirin-Gebirge auf. Schroffe Granit- und Marmorfelsen, über 170 Trichterseen und bis zu 2.900 m hohe Gipfel formen das beeindruckende alpine Landschaftsbild des Gebirges. Wir durchqueren zunächst die westlichen Rhodopen, bevor wir unser heutiges Exkursionsziel, das Felsental des Dospat-Flusses erreichen. Mittags sind wir zu Gast bei einer einheimischen Familie im Dorf Tuhovishta und genießen die hausgemachte traditionelle Küche der Region. Auch der Hof der Familie ist ganz im traditionellen lokalen Baustil errichtet. Die Bewohner der Dospat-Region gehören der ethnischen Volksgruppe der Pomkas an, die größtenteils muslimischen Glaubens sind, jedoch sowohl muslimische als auch christliche Feste feiern. Während unserer leichten, ca. 4 km langen Wanderung entlang des Dospat-Flusses hoffen wir, den seltenen, heimischen Knorpellattich (Chondrilla urumoffii) und das Johanniskraut Hypericum olympicum entdecken zu können. Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf Teshovo im südlichen Teil des Pirin-Gebirgsnationalparks. (F, M, A)
Eine Übernachtung in Teshovo.
5. Tag (Fr., 04.07.2025): Teshovo – Bansko
Fahrt in den Pirin-Nationalpark (UNESCO-Weltnaturerbe)
Nach dem Frühstück verlassen wir das südliche Pirin-Gebirge und reisen in die im nördlichen Teil des Gebirges gelegene Stadt Bansko. Der wunderschöne Pirin-Gebirgsnationalpark erstreckt sich hier über eine Fläche von 265 km² und beherbergt eine besonders artenreiche Flora und Fauna. 1983 wurde der Nationalpark zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Am Nachmittag besuchen wir die unteren Lagen des Pirin-Gebirges und hoffen, hier Buckel-Fetthenne (Sedum dasiphyllum), Orientalischen Weißdorn (Crataegus orientalis), Dalmatiner Bergminze (Micromeria dalmatica), Grünblütiges Wintergrün (Pyrola chlorantha), das endemische Jacquin-Halskraut (Trachelium rumelianum), Bergminze (Micromeria cristata), Seifenkraut (Saponaria bellidifolia), Knorpellattich (Chondrilla urumoffii), Balkanginster (Genista subcapitata), die Flockenblume Centaurea mannagettae und viele weitere interessante Pflanzen zu entdecken.
(F, M, A)
Zwei Übernachtungen in Bansko.
6. Tag (Sa., 05.07.2025): Tagesexkursion im Pirin-Nationalparks
Wanderung im Hochgebirge bis auf ca. 2.000 m
Heute erkunden wir die Hochgebirgslagen des Nationalparks. Zunächst Fahrt auf die Bunderitsha Berghütte auf 1.810 m Höhe. Es folgt eine Wanderung mit niedrigem Schwierigkeitsgrad zur Vikhern Berghütte auf 1.950 m Höhe. Hier erwarten wir abermals viele seltene einheimische Pflanzen, wie die Davidov-Königskerze (Verbascum davidovii), Bulgarische Schwertlilie (Iris reichenbachii), die seltene Viola perinensis, Silbergarbe (Achillea ageratifolia), Ölbaumähnlichen und Rosmarin-Seidelbast (Daphne oleoides und Daphne cneorum), Felsen-Kugelschötchen (Kernera saxatilis), Weißbunte Gänsekresse (Arabis ferdinandi-coburgii), Rhodopen-Johanniskraut (Hypericum cerastoides), Goldakelei (Aquilegia aurea), den Ehrenpreis Veronica saturejoides subsp. kellereri, Schlauch-Enzian (Gentiana utriculosa), Hallers Primel (Primula halleri), Liege-Tragant (Astragalus depressus) und den Geißklee Corothamnus rectipilosus.
Teilnehmer, die gerne etwas weiter wandern möchten, können bis zum Okoto-Gebirgssee auf 2.000 m Höhe gelangen. Hier hoffen wir auf Niederliegenden Ginster (Genista depressa), Balkan-Winterkresse (Barbarea balcana), Balkan-Fettkraut (Pinguicula balcanica), Balkan-Händelwurz (Gymnadenia frivaldii), das Läusekraut Pedicularis orthantha, Pyrenäen- und Frühlings-Enzian (Gentiana pyrenaica und Gentiana verna), Veluchenser Krokus (Crocus veluchensis), Wald-Gelbstern (Gagea lutea), Berg-Nelkenwurz (Geum montanum), Mehlprimel (Primula farinosa), See-Brachsenkraut (Isoetes lacustris) und Piemonteser Steinbrech (Saxifraga pedemontana). (F, M, A)
7. Tag (So., 06.07.2025): Bansko – Sofia
Rila-Kloster (UNESCO-Weltkulturerbe) und Hochgebirgswiesen
Nach dem Frühstück verlassen wir das Pirin-Gebirge und reisen nach Norden in Richtung Sofia. Auf der Fahrt liegt das berühmte Rila-Kloster (UNESCO-Weltkulturerbe) auf ca. 1.150 m Höhe in einem Tal des Rila-Gebirges. Die feingliedrige schwarz-weiß-rote Fassade des im frühen Mittelalter gegründeten Klosters hebt sich kontrastreich von der gewaltigen Bergkulisse ab. Wir besichtigen das Kloster mit seinen farbenprächtigen Freskenmalereien und genießen im Anschluss ein Mittagessen in einem kleinen Restaurant gleich unterhalb des Klosters. Gut gestärkt verbringen wir noch einige Zeit mit Botanisieren auf den nahen Hochgebirgswiesen und reisen dann weiter nach Sofia. Wir erreichen die bulgarische Hauptstadt am späten Nachmittag. (F, M, A)
Zwei Übernachtungen bei Sofia am Fuße des Witoscha-Gebirges.
8. Tag (Mo., 07.07.2025): Tagesexkursion im Witoscha- und Golo Bardo-Gebirge
Lilium janakae und Orchideen
Nach einem zeitigen Frühstück besuchen wir zunächst den nahe gelegenen Witoscha-Gebirgsnationalpark und fahren bis auf 1.800 m Höhe. Hier gedeihen Goldakelei (Aquilegia aurea), die endemische Form von Lilium jankae, Alpenrachen (Tozzia alpina), die seltene Viola dacica, Goldrand-Fingerkraut (Potentilla ternata), Platanen-Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius) und das Leimkraut Silene roemeri.
Nach dem Mittagspicknick geht es weiter in das Golo Bardo-Gebirge. Auf den stark kalksteinhaltigen Felsen und Böden gedeihen Orchideen wie Gehörnte Ragwurz (Ophrys cornuta), Ziegen-Riemenzunge (Himantoglossum caprinum), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) und Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis). Auch Urumoffs Königskerze (Verbascum urumoffii), die Trespe Bromus moesiacus, Goldwundklee (Anthyllis aurea), Traubige Graslilie (Anthericum liliago), Russischer Natternkopf (Echium russicum), Wenighaariges Gelbscheiden-Federgras (Stipa epilosa), Serbische Büschelglocke (Edrajanthus serbicus), die Flockenblumen Centaurea chrysolepis und Centaurea immanuelis subsp. loewii sowie die Ginster-Arten Genista carinalis und Genista subcapitata können wieder entdeckt werden. Außerdem suchen wir nach der nur in Bulgarien heimischen Art der Platterbse Lathyrus pancicii. (F, M, A)
9. Tag (Di., 08.07.2025): Witoscha-Gebirge, Rückflug Sofia – Frankfurt
Sbogom krasiva Bŭlgariya!
Nach dem Frühstück unternehmen wir nochmals einen Ausflug in das angrenzende Witoscha-Gebirge und verabschieden uns mit letzten Eindrücken der bulgarischen Gebirgsflora. Mittags Transfer zum Flughafen Sofia und Rückflug nach Deutschland. (F)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.