1. Tag (Mo., 18.08.2025): Flug Frankfurt – Kapstadt
Am Nachmittag Treffen mit Reiseleiter Elmar Mai am Flughafen Frankfurt. Abflug in Richtung Südafrika. Andere Abflughäfen in Deutschland, Österreich und Schweiz nach Verfügbarkeit und Aufpreis möglich.
Nachtflug.
2. Tag (Di., 19.08.2025): Kapstadt – Ramskop Naturreservat – Clanwilliam
Vormittags erster „Schnupperkurs“ der kapländischen Flora am Signal Hill mit einem bei schönem Wetter grandiosen Ausblick auf den Tafelberg und Kapstadt. Dann Fahrt über Landstraßen in Richtung Norden nach Clanwilliam mit kleineren Stopps entlang der imposanten Cedarberge zum Ramskop Naturreservat. Das von der südafrikanischen Naturschutzbehörde eingerichtete Reservat präsentiert teils angepflanzt, weiträumig aber auch in naturbelassenen Lebensräumen die typische Flora des Renosterveldes. Diese ist u.a. für ihre Mittagsblumen bekannt, eine Sukkulentenfamilie, die den Afrikaans-Namen „vygie“ trägt, zu Deutsch „Kleine Feigen“, wegen der Form einiger Früchte. (A)
Eine Übernachtung in Clanwilliam.
3. Tag (Mi., 20.08.2025): Clanwilliam – Nieuwoudtville
Wir reisen zu der auf 1.000 m über dem Meeresspiegel gelegene Ortschaft Nieuwoudtville auf dem Bokkeveld-Plateau. Sie ist geografisch sehr interessant an der Schnittstelle vier verschiedener Vegetationszonen (Karoo, Bushmanland, Knersvlakte und Namaqualand) gelegen. Die Anreise von Westen über den Vanrhyns-Pass ist spektakulär und bietet einen wunderschönen Ausblick über das Namaqualand und die Knersvlakte. Der Weg dorthin führt uns über Pakhuis- und Botterkloof-Pass zum Biedouw Valley, wo wir ausführlich botanisieren werden. Sollte der Zustand der Straßen diese Fahrt nicht zulassen, werden wir alternativ über Vanrhynsdorp fahren und am Rande der Knersvlakte ein spezielles Gebiet besuchen, das sich botanisch deutlich von den später besuchten Knersvlakte-Flächen unterscheidet. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Nieuwoudtville.
4. Tag (Do., 21.08.2025): Köcherbaumwald & Nieuwoudtville Flower Reserve
Heute steht ein Ausflug in das Nieuwoudtville Flower Reserve mit seiner Fülle an Wildblumen, Iris- und Lilien-Gewächsen auf dem Programm. Nieuwoudtville trägt nicht ohne Grund den Beinamen „Bulb Capital of the World“– hier wird die weltweit größte Konzentration an Geophyten (zwiebel-, rhizom- oder knollenbildenen Pflanzen) vermutet!
Doch zunächst besuchen wir den größten Köcherbaumwald Südafrikas. Ein ausgedehntes Bergmassiv aus Schieferton steht voll mit prächtigen Exemplaren dieser beeindruckenden Baum-Aloe. Es ist noch das südlichste Vorkommen des Landes, der Klimawandel bringt Änderungen! Weiter geht es zum Wasserfall des Doorn-Flusses, der über die Abbruchkante des Bokkeveld-Plateaus in die Maaierskloof hinabfließt. Anschließend durchfahren wir die Matjesfontein-Farm, wobei wir mehrere Stopps zum Botanisieren einlegen. Zum Abschluss des Tages besuchen wir das Oorlogskloof-Naturschutzgebiet. Eine Florenvielfalt der Biome Sukkulenten-Karoo, Mountain-Fynbos und Afromontaner Wälder treffen in der wilden Schlucht aufeinander. (F, A)
5. Tag (Fr., 22.08.2025): Nieuwoudtville – Knervslakte/Kamiesberge – Hardeveld Lodge – Springbok
Grundsätzlich steht heute der Besuch der Knersvlakte auf dem Programm. Sie ist eines der vier großen Teilgebiete des Namaqualandes mit einer welteinmaligen Besonderheit. Hier sind große Flächen mit Kies bedeckt, in denen sich dank vielfältiger Spezialanpassungen eine reiche Zwergsukkulentenflora mit vielen endemischen Arten entwickelt hat. Einige Arten erreichen noch nicht einmal die Größe einer Fingerkuppe, besiedeln die Flächen aber in atemberaubenden Stückzahlen. Angesichts unschöner Ereignisse im Jahr 2019 mit massenhafter Pflanzenwilderei haben die Behörden die Flächen für die Öffentlichkeit kategorisch geschlossen. Wir sind um eine Ausnahmegenehmigung bemüht, die allerdings nicht sicher gewährleistet ist. Alternativ planen wir, zumindest am Rand der Knersvlakte entlang der Straße ein paar typische Vertreter zu finden und die im Hinterland befindlichen Kamiesberge aufzusuchen. Auch hier ist ein Hotspot mit vielen endemischen Arten.
Anschließend Weiterfahrt mit Beobachtungs-Stopps am Wegesrand nach Springbok mit Zwischentopp an der Hardeveld Lodge, deren Außenbereich von herrlichen Wildblumen nur so wimmelt oder für eine kleine Pause in Bitterfontain.
In Springbok, der Hauptstadt des Namaqualands im Nordwesten Südafrikas, zogen einst große Springbockherden durch die kargen Täler und tranken an der hiesigen Quelle. So erhielt der Ort seinen Namen. Die Herden wurden vertrieben, als man in der Nähe der kleinen Siedlung Vorkommen von Kupfer entdeckte, das ab Mitte des letzten Jahrhunderts hier abgebaut wurde. (F, A)
Vier Übernachtungen in Springbok.
6. Tag (Sa., 23.08.2025): Tagesexkursion im Goegab Naturreservat
Springbok ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordwesten Südafrikas und das bekannte Zentrum der Wildblumenregion. Wir unternehmen einen Ganztagesausflug in das Goegab Naturreservat, das beeindruckende Einblicke in die Pflanzenwelt des Namaqualandes bietet. Die Ebenen und Granithügel des 15 km östlich von Springbok gelegenen Reservates sind von Sukkulenten überzogen. Alleine in diesem Reservat wurden insgesamt 580 Pflanzenarten registriert. Aber auch eine Vielfalt an Heuschrecken, Schmetterlingen und Eidechsen können bewundert werden und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit lassen sich auch Springböcke blicken. (F, A)
7. Tag (So., 24.08.2025): Botanisieren am „Wilde Pferde Pass“
Heute geht es in den Westen von Springbok, der sich botanisch deutlich von den östlichen Gebieten des Vortages unterscheidet. Auf dem Weg legen wir immer wieder Stopps ein, um in der sich je nach Bodenverhältnissen ständig ändernden Vegetation zu botanisieren. Wir fahren zunächst über den Spektakel-Pass in Richtung Kleinsee und legen am Pass unseren ersten Stopp ein. Dann geht es über Nebenwege nach Komaggas mit einem weiteren Halt bis zum extrem artenreichen „Wilde Pferde Pass“ (Wildeperdehoek-Pas). Wir botanisieren ausgiebig in den Felsblöcken mit vielen Raritäten. Berühmt ist der Pass für seine große Artenvielfalt an Dickblatt-Gewächsen (Crassulaceen). Reptilienfreunde kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. (F, A)
8. Tag (Mo., 25.08.2025): Tagestour nach Steinkopf
Als Erweiterung dieser Reise nach Norden unternehmen wir heute eine Pilot-Tour nach Steinkopf. Die Vegetation wird hier immer karger und zeigt schon Tendenzen zum weiter westlich gelegenen, allerdings schwer zugänglichen Richtersveld mit seiner endemischen Flora. Rund um Steinkopf fangen die ersten größeren Vorkommen „Lebender Steine“ (Lithops) an, aber auch sonst ist die Flora im äußersten Norden des Namaqualandes vom südlichen Teil schon sehr verschieden. So hoffen wir, viele neue Arten zu entdecken, die schon eher für Namibia typisch sind. (F, A)
9. Tag (Di., 26.08.2025): Springbok – Namaqua Nationalpark – Kamieskroon
Gleich nach dem Frühstück fahren wir in die ca. zwei Stunden entfernt gelegene Ortschaft Kamieskroon und unternehmen von dort aus eine ausgiebige Wanderung in die beeindruckende Landschaft des Namaqua Nationalparks. Der relativ junge Nationalpark dient dem Schutz der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt des Namaqualandes. Trotz des ariden Klimas findet man hier mehr als 3.000 verschiedene Pflanzenarten, von denen alleine 1.000 endemisch sind. Neben unzähligen Einjahresblumen gedeihen hier auch einige Aloen und viele wasserspeichernde Sukkulenten. Nach den Winterregen im Juli und August verwandeln sich die Ebenen zwischen den Granithügeln und Bergzügen der Kamiesberg Range plötzlich – manchmal über Nacht – in üppige Blumenteppiche in Gelb oder Orange. Neben der Botanik bieten sich Möglichkeiten, die seltenen Löffelfüchse, Klippspringer, Schakale, Oryx- und Kuhantilopen zu sehen. Auch die kleinste Schildkröte der Welt, die Gesägte Flachschildkröte, ist hier mit etwas Glück zu finden. (F, A)
Eine Übernachtung in Kamieskroon.
10. Tag (Mi., 27.08.2025): Kamieskroon – Cedargebirge – Clanwilliam
Wir verlassen Kamieskroon und fahren wieder durch die stille, sonnenversengt und spärlich bewachsene Landschaft des Namaqualands. Es gibt weder eine nennenswerte Industrie noch Landbau, nur Schaf- und Ziegenzucht ist möglich. Die meisten Farmen umfassen eine Größe von mehr als 5.000 ha. Von Clanwilliam aus geht es direkt weiter in die Cedarberge bis zum Traveller‘s Rest, dem Startpunkt unserer leichten, circa 3-stündigen Wanderung auf dem Sevilla Rock Art Trail. Der ausgewiesene Weg führt uns den Brandewyn-Fluss entlang durch die traumhafte Landschaft der Cedarberge, einem klassischen Faltengebirge aus massivem Sandgestein. An überhängenden Felswänden bewundern wir an mehreren Fundstellen beeindruckende Felsmalereien der Ureinwohner, die 800 bis 8.000 Jahre alt sind. U.a. können wir Quaggas sehen, eine ausgestorbene Tierart, die einem Zebra ähnelt, tanzende Frauen, gelbe Elefanten und zahllose Handabdrücke. (F, A)
Eine Übernachtung in Clanwilliam.
11. Tag (Do., 28.08.2025): Clanwilliam – Lambert’s Bay – Saldanha
Unser heutiges Tagesziel ist die Hafenstadt Saldanha. Während unserer Fahrt an die Westküste passieren wir zunächst große Rooibos-Felder. Der nahezu blattlose Strauch ist eine endemische Pflanzenart des Renosterveldes und gedeiht nach wie vor ausschließlich in diesem Gebiet. Weiter geht es durch die Sandveld-Region, einem ehemaligen Küstenbereich, der hauptsächlich aus Sandböden besteht und eine einzigartige Fynbos-Vegetation aufweist. Auf der Weiterfahrt nach Saldanha halten wir an der Lambert‘s Bay und besuchen das Bird Island Naturschutzgebiet – auch die „Vogelinsel“ genannt – mit der größten Kolonie des Kaptölpels und vielen anderen Vogelarten. Anschließend geht es die Küste entlang zum Rocherpan Nature Reserve, der Lebensraum einer Vielzahl verschiedenster Vogelarten (u.a. Zwergflamingo, Schwarzer Austernfischer, Rosapelikan). Am frühen Abend erreichen wir die Saldanha Bay. Seit Mitte des 17. Jh. wurde die Bucht von den Niederländern besiedelt, die hier das Fischereirecht erwarben. Heute ist Saldanha der flächenmäßig größte Hafen Südafrikas und ein beliebter Ferienort der Südafrikaner. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Saldanha.
12. Tag (Fr., 29.08.2025): Tagesausflug West Coast Nationalpark & Postberg
Der West Coast Nationalpark südlich des Industriehafens von Saldanha Bay wurde 1985 eingerichtet. Er umfasst große Teile der Lagune von Langebaan und schützt rund 30.000 ha Küstenvegetation vor Umweltzerstörung. In den ausgedehnten Sumpfflächen der Lagune nisten über 250 verschiedene Vogelarten, u.a. Austernfischer, Kormorane, Kaptölpel, Flamingos, Möwen und andere Seevögel. Am Postberg, einem streng geschützten Bereich innerhalb des Nationalparks, der nur während der Blütezeit 6 Wochen für Besucher geöffnet ist, grasen Buntböcke in einem dichten Blumenteppich aus gelben Gazanien und weißen Kapkörbchen. Auch Eland-Antilopen können entdeckt werden und Ornithologen kommen wieder voll auf ihre Kosten … Vor allem aber schlägt das Botaniker-Herz angesichts des Farbspektakels üppig blühender Blumenwiesen höher! (F, A)
13. Tag (Sa., 30.08.2025): Saldanha – West Coast Fossil Park – Kapstadt
Auf dem Weg nach Kapstadt besuchen wir zunächst den West Coast Fossil Park bei Langebaan. In den 1940er Jahren stieß man hier beim Phosphat-Abbau auf wahre Fossilien-Schätze. Eine Führung durch die Grabungsstätte führt uns 5 Millionen Jahre Erdgeschichte vor Augen. Anschließend Weiterfahrt über Darling mit zwei interessanten Naturschutzgebieten des Renosterveldes und einem Abstecher zum Bloubergstrand mit herrlichen Ausblicken auf den Tafelberg bis nach Kapstadt. (F)
Drei Übernachtungen in Kapstadt.
14. Tag (So., 31.08.2025): Fahrt auf den Tafelberg & Besuch des Kirstenbosch Botanical Garden
Am heutigen Vormittag steht zunächst eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Tafelberg, dem Wahrzeichen Kapstadts, auf dem Programm. Neben dem einzigartigen Panoramablick und beeindruckenden Landschaftsformationen erwartet uns auf dem Hochplateau eine sehr spezielle, teils bizarre Vegetation, die zwischen den Ritzen und Spalten großer Standsteinplatten gedeiht. Einige Arten kommen nur auf diesem Plateau vor.
Anschließend Besuch des Kirstenbosch Botanical Gardens, der 1913 von dem Botaniker Henry Pearson gegründet wurde. Der Garten erstreckt sich an den Osthängen des Tafelbergs und bietet aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen des südlichen Afrika. Auf dem rund 530 ha großen Gelände gedeihen mehr als 6.000 Pflanzenarten! Ein großes Wegenetz ermöglicht herrliche Wanderungen durch die kapländische Fynbos-Vegetation, mit der wir heute erste Tuchfühlung aufnehmen. Recht neu ist das gläserne Schauhaus, um zahlreiche Sukkulenten aus den Trockengebieten Afrikas, vor allem der Karoo, nicht vor Kälte, sondern vor dem feuchten Klima Kapstadts zu schützen. (F)
15. Tag (Mo., 01.09.2025): Tagesausflug auf die Kap-Halbinsel
Unseren letzten Exkursionstag widmen wir ganz der knapp 40 km langen, zwischen Atlantik und Indischem Ozean gelegenen Kap-Halbinsel, die sich südwestlich des Tafelbergs bis zum Kap der Guten Hoffnung und zum Cape Point erstreckt. In der Mitte verläuft - zum Kap hin abfallend - eine Bergkette, gesäumt von traumhaft schönen Buchten, herrlichen Sandstränden und kleinen, idyllischen Fischerorten. Die Berghänge der Kap-Halbinsel sind nahezu vollständig von Fynbos-Vegetation bedeckt. Diese immergrüne Pflanzenpracht ist überaus artenreich und besteht aus Blütenpflanzen und Hartlaubgewächsen, vorwiegend der Gattungen Protea und Erica. Allein über 100 Protea-Arten gedeihen in der Fynbos-Vegetationszone. Einige Arten sind kleine Bodendecker, andere können Baumgröße erreichen. Die bekannteste Vertreterin der Protea-Gruppe ist die großblütige Königsprotea (Protea cynaroides), das Nationalsymbol Südafrikas. Ihre Blüten erreichen oft einen Durchmesser von über 20 cm. Wir unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang durch dieses artenreiche Naturreservat.
Während der Rückfahrt nach Kapstadt halten wir am Boulders Beach. An diesem Strandabschnitt leben über 2.500 Afrikanische Pinguine und bieten einen herrlichen Anblick, wenn sie über den Strand watscheln und ins Meer gehen. Am späten Nachmittag Besuch der V&A Waterfront mit ihrer charakteristischen lebendigen Atmosphäre und vielen netten, gemütlichen Cafés. (F)
16. Tag (Di., 02.09.2025): Stadtführung Kapstadt & Rückflug
Am heutigen Vormittag verbleibt Zeit für einen kurzen Besuch von Boo Kaap, der bunten Malayen-Siedlung, des Company’s Garden, dem ehemaligen „Gemüsegarten“ aus der Gründerzeit, und der St. Georg’s Kathedrale, in der Desmond Tutu zum ersten schwarzen Erzbischof Südafrikas ernannt wurde. Anschließend Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland. (F)
Nachtflug.
17. Tag (Mi., 03.09.2025): Ankunft in Deutschland
Ankunft in Frankfurt am Vormittag und Ende einer beeindruckenden Reise. Individuelle Heimreise.
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.