Rumänien - Donaudelta & Dobrudscha | 9 Tage Naturreise

Unsere Reisezeit Ende April / Anfang Mai beschert uns einen sagenhaften Vogelreichtum – und nur wenige Mücken. Die Brutsaison hat mit aller Macht eingesetzt; tausende Durchzügler rasten auf dem Heimweg, während nordische Wintergäste noch ausharren. Viele Brutvögel sind soeben erst eingetroffen und singen und balzen nach Leibeskräften.

Wir werden voraussichtlich 160-190 Vogelarten sehen können, darunter 8 Reiher-, 17-20 Greifvogel- und Falken-, 23-27 Limikolen‑, 7-9 Möwen-, 7-8 Seeschwalben-, 5 Lerchen-, 4 Schnäpper- und 3-4 Steinschmätzerarten. Mit dabei sind sehr wahrscheinlich Rot- und Schwarzhalstaucher, Löffler, Rost- und Brandgans, See-, Zwerg- und Schlangenadler, Adlerbussard, Kurzfangsperber, Rotfuß- und Würgfalke, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Triel, Rotflügel-Brachschwalbe, Seeregenpfeifer und Teichwasserläufer, Schwarzkopf-, Zwerg- und Fischmöwe, Raub- und Lachseeschwalbe, Blutspecht, Kurzzehen- und Kalanderlerche, Brachpieper, Steinrötel, Halsband- und Zwergschnäpper, Nonnen- und Isabellsteinschmätzer, Balkan-/Trauermeise, Bart- und Beutelmeise, Pirol, Rotkopf- und Schwarzstirnwürger, Weidensperling und Ortolan. Mit etwas mehr Glück zeigen sich auch Schrei- und Kaiseradler, Steppenweihe, Schwarzflügel-Brachschwalbe, Ziegenmelker und Rotkehlpieper.

Frösche bevölkern das Delta in unvorstellbaren Mengen – und sind jetzt besonders aktiv. Speziell die Seefrösche zählen hier nicht nach Zehntausenden, sondern buchstäblich nach Millionen. Und die Steppen der Dobrudscha erstrahlen in voller Blütenpracht: Knabenkräuter, Frühlings-Adonisröschen, wilde Pfingstrosen ...

Vormittags gemeinsamer Flug von Frankfurt nach Bukarest (geplanter Abflug ca. 11:00 Uhr / Ankunft ca. 14:40 Uhr). Transferfahrt von Bukarest in die Hafenstadt Tulcea, das 'Tor zum Donaudelta'. (A)

Zwei Übernachtungen in einem schönen Gästehaus in Tulcea.

Hauptziel unseres ganztägigen Ausflugs ist der 60 km im Landesinneren gelegene Nationalpark Măcin-Berge (Munţii Măcinului). Unterwegs grandiose Aussichten über die Donau-Überflutungsauen und Limane westlich des Deltas, ein Spazier­gang durch einen Eichen-Hudewald (u.a. Balkan-/Trauermeise) und Picknick bei einem abgelegenen Kloster (Mittelspecht). Die Măcin-Berge zählen zu den ältesten Gebirgsrümpfen Europas; eine kleine Wanderung führt uns in Fels- und Steppenhänge mit Adlerbussard, Steinrötel (Singflüge!) und Ortolan, Riesensmaragdeidechse und Segelfalter. Weite karge Schafweiden sind die Heimat von Ziesel und Würgfalke, Triel und Isabellsteinschmätzer. (F, Picknick, A)

Voraussichtlich der vogelartenreichste Tag dieser Reise! Unser Ganztagesausflug bringt uns in den Razim-Sinoie-Lagunenkomplex und an die Schwarzmeerküste. Hervorragende Beobachtungsplätze sind die Inseldünen des Grindul Lupilor, die Umgebung von Istria und die Salzlebensräume von Vadu. Über 270 Vogelarten konnten hier bislang verzeichnet werden. Picknick an den Ruinen des römisch-byzantinischen Histria, dessen wechselvolle antike Geschichte 700 v. Chr. als ionische Hafenstadt Istros begann. Seawatching auf den Dünen am Strand des Schwarzen Meeres. Am Spätnachmittag Rückfahrt nach Tulcea und Einschiffung. (F, Picknick, A)

Fünf Übernachtungen auf einem Hausboot, unserem schwimmenden Hotel.

Vier Tage lang lernen wir große Teile des riesigen Donaudeltas kennen, insbesondere dessen Nordwest, Nord-, Zentral- und Nordostbereich. Auf einem speziellen Exkursionsboot kommen wir über verschlungene Neben- und Seitenarme auf zahlreiche entlegene Deltaseen unterschiedlicher limnologischer Prägung. Üppige Unterwasser- und Schwimmblattvegetation, Röhrichte verschiedenster Typen, Weichholzauen, Galeriewälder ... – Habitate einer überreichen Vogelwelt, die von Lappentauchern, Pelikanen, Kormoranen, Zwergscharben, Reihern, Sichlern, Entenvögeln, Rallen, Möwen, Chlidonias-Seeschwalben und Rohrsängern dominiert wird. Eisvogel, Gartenrotschwanz, Bart- und Beutelmeise sind häufig, Seeadler alltäglich. Froschkonzerte erreichen symphonische Ausmaße.

Während unserer Touren mit dem kleinen Exkursionsboot bewegt sich das große Hausboot, unser schwimmendes Hotel, zu immer neuen Ankerplätzen weiter. Zur Mittagspause kehren wir jeweils zum Hausboot zurück, wo die Schiffscrew für unser Wohl sorgen. Die Nächte verbringen wir an idyllischen Plätzen inmitten der Schilf- und Wasserwildnis.

Tagesrouten und Programmdetails:

4. Tag: Kanal Mila 36 - Sontea - Nebunu-See - Furtuna-See - Maliuc - Iacob-See - Litcov-Kanal - See 'Cuibul cu Lebede'. (F, M, A)

5. Tag: Caraorman - 'Caraorman Bird Sanctuary' (Landgang) - Puiu-See - Crişan - Alte Donau - Magearu-Kanal.

Das 'Caraorman Bird Sanctuary' ist ein ehemaliger Fischteichkomplex, der von der Rumänischen Ornithologen-Gesellschaft SOR in ein artenreiches Vogelschutzgebiet umgewandelt wurde. (F, M, A)

6. Tag: Magearu-Kanal - Letea (Landgang) - Lopatna-Kanal - Căzănele-Seen - Trei Iezere.

Auf der Letea-Insel mit ihren vielen verwilderten Pferden besteigen wir ein Gefährt der Marke Eigenbau, das uns zum berühmten, submediterran getönten Letea-Urwald und zum Dünen-Reservat bringt. Ein Erkundungsgang macht uns mit den Besonderheiten dieser Lebensräume vertraut, wie etwa der Orient-Baumschlinge Periploca graeca, der Kolchischen Segge Carex colchica oder dem Meerträubel Ephedra distachya. Danach geht es in eine Salzsteppe mit flachen Brackwasser-Flutmulden und reicher Vogelfauna (Limikolen, regelmäßig Raub- und Lachseeschwalbe); unterwegs wahrscheinlich Balkan-Goldschakale. Auch das schöne Dorf Letea ist sehenswert! (F, M, A)

7. Tag: Kleinseen und mäandrierende Flussarme nördlich Mila 23 - See 'Băclăneştii Mari' - Rückfahrt auf dem Hausboot nach Tulcea.

Nach der Ankunft in Tulcea am Spätnachmittag des 7. Tages bleibt Zeit für einen Besuch des Donaudelta-Museums und für einen Spaziergang auf der Donaupromenade. Das Museum präsentiert u.a. die Entstehungsgeschichte des Deltas, seine Tier- und Pflanzenwelt und die traditionelle Lebensweise seiner Fischer. Aquarien zeigen diverse Fischarten der Donau, des Deltas und des Schwarzen Meeres. Besonders beeindruckend: lebende Störe mehrerer Arten! (F, M, A)

Nach der herzlichen Verabschiedung von unserer Schiffs- und Bootscrew fahren wir zunächst gen Süden zum Lipovaner-Dorf Sarichioi und weiter nach Enisala. Von der Ruine der mittelalterlichen Genueser-Burg Heraklea bietet sich ein herrlicher Blick über die Lagunenlandschaft am Schwarzen Meer. Zielvögel: Nonnensteinschmätzer, Brachpieper, Kalander- und Kurzzehenlerche. Im Naturreservat Babadag werfen wir einen Blick in einen Eichen-Hainbuchenwald (Zwergschnäpper und Waldlaubsänger) und exkursieren in einem für die Waldsteppe typischen Mosaik aus blumenbunten Steppenrasen und Flaumeichenbusch (Ziegenmelker, Ortolan; Kurzfangsperber-Zug; Smaragdeidechse, Johannisechse / Schlangenaugenskink, Sandotter; Osterluzeifalter, Steppen-Buntbär). Nach einem Picknick treten wir die Rückfahrt nach Bukarest an. In Bukarest angekommen unternehmen wir eine kurze Stadrundfahrt mit Halt am eindrucksvollen Parlamentspalast. (F, Picknick, A)

Eine Übernachtung in einem Flughafenhotel in Bukarest.

Gleich nach dem Frühstück heißt es nun Abschied nehmen, von einer faszinierenden Reise in eines der letzten Naturparadiese Europas! Kurze Transferfahrt zum Flughafen und Rückflug nach Frankfurt am frühen Vormittag (geplanter Abflug ca. 08:30 Uhr / Ankunft ca. 10:15 Uhr). (F)

Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor, soweit diese keine wesentliche Änderung des gesamten Reiseprogramms darstellen.